LogTech Pulse 2025-08-12

KI, Betrug und Brücken: Warum die Logistik jetzt echte Lösungen braucht.

👋 Willkommen zum LogTech Pulse vom 12.08.2025!

KI revolutioniert das Transportmanagement – aber die Datenqualität bremst noch

Die Zukunft des Transportmanagements wird autonom – das prognostiziert Manhattan Associates in einer aktuellen Studie. Autonomous Agents sollen künftig selbstständig Entscheidungen treffen und Prozesse optimieren. Das klingt nach Science Fiction, wird aber bereits Realität: KI-Systeme können heute schon Routen dynamisch anpassen, Ladungsoptimierungen vornehmen und sogar Verhandlungen mit Frachtführern führen.

Aber – und das ist ein großes Aber – die Realität sieht oft anders aus. Eine parallel erschienene Studie zum TMS-Einsatz in Deutschland zeigt: Die mangelnde Datenqualität ist der größte Bremsklotz für KI-Anwendungen im Transportmanagement. Viele Unternehmen kämpfen noch mit grundlegenden Problemen: unvollständige Stammdaten, inkonsistente Formate oder schlichtweg fehlende Informationen.

Warum das für dich relevant ist: KI kann nur so gut sein wie die Daten, mit denen sie gefüttert wird. Bevor du in fancy AI-Tools investierst, solltest du deine Datenqualität auf Vordermann bringen. Das bedeutet:

  • Einheitliche Stammdatenerfassung bei Kunden, Lieferanten und Artikeln

  • Automatisierte Plausibilitätsprüfungen bei der Dateneingabe

  • Regelmäßige Datenbereinigung und -pflege

  • Integration verschiedener Systeme für einen einheitlichen Datenfluss

Learning: Deutschland hat bei KI und Transparenz im TMS noch Nachholbedarf. Aber das ist auch eine Chance – wer jetzt die Grundlagen richtig legt, kann sich einen entscheidenden Vorsprung verschaffen.

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Phantomfrachtführer - Betrugsrisiken im digitalen Zeitalter

Die Digitalisierung der Frachtbörsen hat vieles einfacher gemacht – aber leider auch neue Risiken geschaffen. Phantomfrachtführer sind zu einem echten Problem geworden: Betrüger geben sich als seriöse Transportunternehmen aus, nehmen Aufträge an und verschwinden dann mit der Ware oder kassieren Vorauszahlungen ab.

Ein aktuelles Urteil macht deutlich, wie gefährlich das für Speditionen werden kann: Wird einem Phantomfrachtführer Fracht übergeben und diese geht verloren, haftet die Spedition gegenüber ihrem Kunden voll – auch wenn sie selbst betrogen wurde. Das kann schnell in die Insolvenz führen.

Was kannst du tun, um dich zu schützen?

  1. Due Diligence intensivieren: Auch bei vermeintlich bekannten Partnern regelmäßig Gewerbeanmeldung, Versicherungsschutz und Referenzen prüfen.

  2. Dokumentation ist alles: Jede Kommunikation, jeden Auftrag und jede Übergabe sorgfältig dokumentieren.

  3. Versicherungsschutz anpassen: Sprich mit deinem Versicherer über spezielle Klauseln für Betrugsschäden.

  4. Netzwerk pflegen: Der direkte Kontakt zu vertrauenswürdigen Partnern ist durch keine Technologie zu ersetzen.

Warum das für dich relevant ist: In einer zunehmend digitalisierten Welt wird Vertrauen zur knappen Ressource. Wer hier die richtigen Schutzmechanismen aufbaut, kann sich einen echten Wettbewerbsvorteil verschaffen – und gleichzeitig sein Geschäft absichern.

Die Lehre: Technologie kann vieles, aber den gesunden Menschenverstand und die sorgfältige Partnerwahl ersetzt sie nicht.

Steffen’s Kommentar

Autobahnfinanzierung - Endlich Geld für die Straße!

Weil wir beim letzten Mal darüber geschrieben haben: jetzt gibt es endlich Geld für die Autobahn! Der Bundestag hat eine Milliarde Euro für die Brückensanierung freigegeben – ein längst überfälliger Schritt. Doch während wir uns über diese Finanzspritze freuen, zeigt ein Blick auf die Zahlen das wahre Ausmaß der Krise: Fast 25.000 Kilometer Fernstraßen in Deutschland sind reparaturbedürftig.

Eine Milliarde Euro klingt nach viel, aber bei einem Sanierungsrückstand dieser Größenordnung ist das nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Eine intelligente, vernetzte Infrastruktur ist die Grundvoraussetzung für die Logistik der Zukunft.

Mein Fazit: Die Milliarde ist ein Anfang, aber längst nicht genug. Wir brauchen einen systematischen, langfristigen Investitionsplan – und zwar nicht nur für die Reparatur des Bestehenden, sondern für eine zukunftsfähige, digitale Infrastruktur. Sonst reden wir in zehn Jahren immer noch über die gleichen Probleme.

Wie siehst du das? Antworte gerne auf diese Mail oder schreibe mir auf LinkedIn.

Spotlight: Die neueste Podcast-Folge

Enkeltauglich: Wie das Zufall Lab die Logistik achtsam und nachhaltig macht

Warum spannend? Steffen Obermann vom Zufall Lab zeigt im Gespräch mit uns, wie echte Innovation in der Logistik funktioniert – jenseits von Buzzwords und PR-Gags. Bei Zufall geht es nicht nur um fancy Digital-Tools, sondern um "nachhaltig achtsame Logistik": gut zu Menschen, gut zur Umwelt und dabei trotzdem profitabel - enkeltauglich.

Key Takeaways aus der Episode

Innovation braucht einen geschützten Raum: Das Zufall Lab ist kein normales IT-Team, sondern hat einen eigenen Ort mit Gebäude und Workshopräumen. Hier können Mitarbeiter ausprobieren, wie Arbeit in der Zukunft aussieht – ohne den operativen Druck des Tagesgeschäfts.

Von der Halle für die Halle: Entscheidend ist, dass Innovation nicht top-down verordnet wird. Bei Zufall kommen die Aufträge von den Abteilungsleitern selbst: "Ich möchte besser mit meinen Leuten umgehen. Liebes Lab, könnt ihr mir helfen?" Das Lab bringt dann Budget, Start-ups und Expertise mit – die fachliche Kompetenz kommt aus der Praxis.

Echte Probleme lösen, nicht nur digitalisieren: Beispiel Gabelstapler-Auswahl: Statt einfach das günstigste Modell zu kaufen, hat Zufall mit einem Start-up die Körperbelastung auf der Halle gemessen und gezielt die rückenschonendsten Stapler angeschafft. Das Ergebnis: Mitarbeiter gehen weniger kaputt nach Hause.

25% statt 1%: Während andere Unternehmen stolz einen E-LKW als Pilotprojekt präsentieren, hat Zufall 25% der eigenen Flotte auf Elektro umgestellt. Business Case dabei zweitrangig. Das zeigt: Wenn die Führung es ernst meint, geht auch Skalierung.

Prototyping mit Realitätsbezug: Beim Cargo-Bike-Projekt hat das Lab nicht nur gerechnet, sondern selbst Bikes geleast, Kunden akquiriert und so lange getestet, bis der Business Case bewiesen war. Das Ergebnis: Jemand hat sich initiativ beworben, nachdem er den QR-Code am Bike gescannt hatte – "die meinen das echt ernst".

Du willst lieber lesen? Kein Problem! Wir haben dir die Folge auch in unserem Blog Artikel zu dem Thema zusammengefasst: Staplerfahrer-Kultur trifft Startup-Vibe

EU-Projekt IKIGAI: Das Physische Internet wird Realität

Die EU investiert massiv in die Zukunft der Logistik: Das IKIGAI-Projekt erhält Förderungen bis 2028 und soll die Digitalisierung und Standardisierung logistischer Prozesse vorantreiben. Ziel ist nichts Geringeres als das “Physische Internet” – eine vollständig vernetzte, klimafreundliche Logistik bis 2040.

Was verbirgt sich dahinter? Stell dir vor, Pakete und Container bewegen sich genauso intelligent durch die physische Welt wie Datenpakete durch das Internet: autonom, effizient und immer den optimalen Weg findend. Gruber Logistics ist als Partner dabei und treibt diese Vision entscheidend mit voran.

Die Kernideen des Projekts:

  • Standardisierte Container und Ladungsträger: Wie bei Lego-Bausteinen sollen sich alle Komponenten perfekt kombinieren lassen

  • Intelligente Routing-Systeme: Sendungen finden automatisch den günstigsten und umweltfreundlichsten Weg

  • Dezentrale Hubs: Statt großer Zentrallager viele kleine, vernetzte Umschlagpunkte

  • Echtzeitdaten für alle: Vollständige Transparenz über Standort und Zustand jeder Sendung

Warum das für dich relevant ist: Diese Entwicklung wird die Logistik grundlegend verändern. Unternehmen, die früh auf offene Standards und modulare Systeme setzen, werden profitieren. Wer sich weiter in proprietären, geschlossenen Lösungen einigelt, könnte den Anschluss verlieren.

Fazit: Das Physische Internet ist keine Utopie mehr, sondern wird systematisch aufgebaut. Die Frage ist nicht ob, sondern wann es Realität wird. Bereite dich schon jetzt darauf vor – durch offene APIs, standardisierte Schnittstellen und eine modulare IT-Architektur.

Der Wandel kommt – die Frage ist nur, ob du dabei mitgestaltest oder reagierst.

Job Board

👉 Mansio | Senior Sales Manager | Aachen

👉 Mansio | Customer Success Manager | Aachen

👉 Mansio | Transport Expert | Aachen

👉 Shippeo | Strategic Alliances Director | Düsseldorf

👉 TradeLink | Business Development Manager | Remote

👉 TradeLink | Senior Account Executive | Remote

👉 TradeLink | (Senior) Customer Success Manager | Remote

👉 ZeKju | Product manager with UX/ UI expertise | München / Remote

👉 ZeKju | SaaS Sales Professional in Transport & Logistics | München / Remote

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