👋 Willkommen zum LogTech Pulse vom 02.12.2025!
Heute werfen wir einen Blick auf eine regulatorische Änderung, die das Potenzial hat, ein massiver Wachstumstreiber für Tech-Lösungen zu werden, und sprechen im Podcast Klartext über die echten Innovationsbremsen in der Branche.
Agenda 📋
Bürokratie beflügelt LogTech
Donnerstag.ai bekommt funding
Digitale Belegschaft
Transparenz bis zur letzen Faser
Flexible Slots für E-LKW
2G Abschaltung
Spotlight
Wenn Bürokratie zur Goldgrube für LogTech wird
Die EU wird die 150-Euro-Zollfreigrenze abschaffen. Was auf den ersten Blick wie ein trockener, protektionistischer Verwaltungsakt wirkt, um gegen Billig-Plattformen wie Temu oder Shein vorzugehen, ist in Wahrheit ein Weckruf – und eine riesige Chance – für die LogTech-Szene.
Warum? Weil die schiere Masse an Paketen, die plötzlich zollpflichtig werden, nicht mit menschlicher Arbeitskraft bewältigt werden kann. Wir sprechen hier von Millionen von Sendungen täglich, die verzollt, klassifiziert und abgewickelt werden müssen. Der Zoll selbst hat kaum die Ressourcen dafür, und die Logistiker stöhnen schon jetzt unter der Last.
Hier schlägt die Stunde der Technologie.
Das Ende der Freigrenze erzwingt Automatisierung. Wer dieses Problem lösen will, braucht:
KI-gestützte Klassifizierung: Algorithmen, die Produktbeschreibungen und Bilder in korrekte HS-Codes übersetzen – in Millisekunden, nicht Minuten.
Datenintegration: Nahtlose Schnittstellen zwischen E-Commerce-Plattformen, Carriern und Zollbehörden.
Compliance-as-a-Service: Lösungen, die Händlern die Komplexität der Steuerberechnung global abnehmen.
Regulatorik wird hier zum Innovationstreiber. Wir haben das beim Lieferkettengesetz gesehen, wir sehen es beim Digitalen Produktpass, und wir werden es bei der Zollabwicklung sehen. Startups, die diese "Boring Problems" skalierbar lösen, werden die Gewinner sein. Es ist Zeit, Zoll nicht mehr als Papierkram, sondern als Data-Science-Challenge zu begreifen.
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🗞 LogTech News & Updates
Hier sind die wichtigsten Entwicklungen der letzten zwei Wochen, kuratiert für dich:
Funding: 4,3 Mio. Euro für Donnerstag.ai
Das Münchener Startup Donnerstag.ai hat in einer Seed-Runde 4,3 Millionen Euro eingesammelt. Ihre Plattform nutzt generative KI, um Vertriebs- und Serviceprozesse zu automatisieren.
Warum das wichtig ist: Es zeigt, dass Investoren weiterhin stark auf KI-Anwendungen setzen, die messbaren ROI im operativen Geschäft (Sales/Support) liefern – ein Bereich, der auch für Logistik-Sales-Teams immer relevanter wird.
Quelle: Logistik-Heute
C.H. Robinson führt „Digitale Belegschaft“ ein
Der US-Logistikriese setzt auf KI-Agenten, um Transaktionsprozesse entlang der Lieferkette automatisiert abzuwickeln. Diese "Digital Workforce" soll Routineaufgaben übernehmen, damit sich die menschlichen Mitarbeiter auf komplexe Ausnahmen konzentrieren können.
Der Trend: Wir bewegen uns weg von reiner Prozessunterstützung hin zu autonom agierenden Agenten im Supply Chain Management.
Quelle: Logistik-Heute
Mango & TextileGenesis: Transparenz bis zur Faser
Die Modemarke Mango weitet ihre Partnerschaft mit TextileGenesis aus, um die Rückverfolgbarkeit ihrer Produkte sicherzustellen. Über Blockchain-Technologie wird der Weg der Textilien vom Ursprung bis zum Laden transparent gemacht.
Der Kontext: Ein perfektes Beispiel dafür, wie Regulatorik (DPP) und Nachhaltigkeitsziele die Implementierung von Deep-Tech-Lösungen (Blockchain/Tracing) im Massenmarkt vorantreiben.
Quelle: Fashion Network
HHLA fördert E-LKW mit flexiblen Slots
Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) schafft Anreize für Nachhaltigkeit: Wer mit dem E-Lkw Container anliefert oder abholt, profitiert von flexibleren Slot-Buchungen.
Smart Move: Infrastrukturanbieter nutzen operative Vorteile (Zeit/Flexibilität) als Währung, um den technologischen Wandel (Elektrifizierung) bei ihren Partnern zu beschleunigen.
Quelle: HHLA
2G-Abschaltung: Handlungsbedarf für Flotten
Die geplante Abschaltung des 2G-Netzes könnte für viele Lkw-Flotten teuer werden, wenn alte Mautboxen und Telematik-Einheiten nicht rechtzeitig ausgetauscht werden.
Takeaway: Hardware-Lifecycle-Management wird in den nächsten Monaten kritisch. Wer hier schläft, verliert die Verbindung (und zahlt drauf).
Quelle: Verkehrsrundschau
📚 Lesenswert am Rande
Spotlight: Die neueste Podcast-Folge
Tacheles mit André Kaeber: Über Mindset, Innovation und tote Pferde im SaaS
Ist mangelndes Wachstum im LogTech-Bereich wirklich immer ein Sales-Problem? Oder liegt die Wurzel viel tiefer? In dieser Folge spreche ich mit André Kaeber, Gründer der Shift-Community und LogTech-Veteran, über die wahren Bremsklötze der Branche.
Wir diskutieren, warum viele Unternehmen versuchen, alte Prozesse einfach nur mit neuer Software zu überziehen („Lipstick on a pig“) und wieso echte Innovation oft am Mindset und nicht am Budget scheitert. André nimmt kein Blatt vor den Mund, wenn es um die fehlende Leistungsbereitschaft, das „Silo-Denken“ und die Notwendigkeit geht, alte Zöpfe radikal abzuschneiden.
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Key Takeaways aus der Episode:
"Lipstick on a pig" reicht nicht: Viele Unternehmen digitalisieren nur oberflächlich, indem sie alte, ineffiziente Prozesse einfach mit neuer Software überziehen, statt sie grundlegend neu zu gestalten. Das Ergebnis ist nur ein schnellerer schlechter Prozess.
Mindset schlägt Budget: Echte Innovation scheitert selten an den finanziellen Mitteln. Die wahren Hürden sind fehlende Leistungsbereitschaft, internes Silo-Denken und der mangelnde Mut, etablierte Strukturen in Frage zu stellen.
Experimentierkultur ist überlebenswichtig: Die Zukunft der Logistik braucht mehr als nur neue Tools. Unternehmen benötigen eine ehrliche Fehlerkultur und die Bereitschaft zum Experimentieren, um nicht von KI und neuen Technologien überrollt zu werden.
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Wir sind immer auf der Suche nach spannenden Persönlichkeiten und aktuellen Herausforderungen aus der LogTech-Welt, die wir in unserem Podcast beleuchten können.
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